Notizen zur Entwicklungsgeschichte von TUSTEP

Korrekturen und Ergänzungen erbeten an: giorgio (at) giacomazzi.de

Chronik

Vor 1966

Roberto Busa, italienischer Jesuit (sic), Pionier beim Einsatz der EDV in den Geisteswissenschaften mit dem 56 bändigen "Index Thomisticus" (1946-1980), auf IBM-Großrechnern seit 1949. Inspiration?
Quellen: [4]

1966

Implementierung von "Unterprogrammen zur Zeichen- und Stringverarbeitung" (pattern matching?) in FORTRAN durch W.Ott (?) am Deutschen Rechenzentrum Darmstadt. Vorbild: dortiges nichtnumerisches Unterprogrammpaket. Anlaß: metrische Analyse lateinischer Hexameter, Konkordanz zur Vulgata
Quellen: [1], [8]

1966-1976

Entwicklung der parametergesteuerten Unterprogramme, die heute unter dem Namen TUSTEP bekannt sind: Fertige Programme, die nicht in FORTRAN oder sonstigen Programmiersprachen geschrieben zu werden brauchen, sondern generische Bausteine, die vom Benuzter durch Parameter gesteuert werden.
Quellen: [1]
TUSTEP-Arbeit per Lochkarten bzw. Lochstreifen und Magnetbändern; kein Bildschirm, keine Festplatte
Quellen: [2]

1966-1970

Vorläufer des Satzprogramms. Erste Publikation mit dem Satzprogramm, Lichtsatz aus Dateien: W. Ott, Metrische Analysen zur Ars Poetica des Horaz, Göppingen: Kümmerle 1970
Quellen: [8]. Nach [4] existierte das Satzprogramm noch nicht; "das noch namenlose Satzprogramm" [3]

1966-1969

Erste Version von VERGLEICHE - damals basierend auf gleicher Zeileneinteilung, ohne Korrekturfunktion, heute orientiert am Inhalt und mit Korrektur - veranlaßt durch Bonifacius Fischer, "Biblia sacra vulgata" (Stuttgart: Württembergische Bibelanstalt, 1969)
Quellen: [4]

1970

Initiative von Fachbereichen an der Uni Tübingen zur Gründung einer Abteilung "Nichtnumerik" am Rechenzentrum zwecks Erledigung von Programmierarbeiten. Die "Abt. Literarische und Dokumentarische Datenverarbeitung" wird beim ZDV gegründet. Personelle Besetzung?
Quellen: [8]

(Pascal und C kommen erst zur Welt)

1972-1974

Satzprogramm mit Ausgabe auf DIGISET-Maschine, zusätzliche Satzsimulation aus Kostengründen. Tastatureingabe, kein Bildschirm [4]. Leistungsumfang vom Satzprogramm: Fußnoten, lebende Kolumnen, Änderung von Schriftgrad, Einschaltungen, Tabellensatz (!?), Sonderzeichen mit Akzenten. Steuerung des Satzprogramms mit 5 Lochkarten für Grundschrift, Schriftrad, Durchschuß, keine Apparate (doch Apparate laut [3]).
Quellen: [2], [3], [6].

Vorläufer von KOPIERE: xcopy, copy, später als Parameter aufgehoben. Vorläufer der Sortier- und Registerprogramme, aber alles noch auf Einzelprojekte zugeschnitten
Quellen: [3]

Erste computergestützte Publikation in Deutschland, bei der auch die Fußnoten automatisch umbrochen wurden (1972): Paul Sapplers Edition von Heinrich Kaufringers Werken (Tübingen: Niemeyer 1972 und 1974). "Sapplers Kaufringer-Index (1974) markiert die Stelle, an der die Nutzer des Werkzeuges EDV selbständig werden, mit der Zeit immer unabhängiger von der konkreten Programmier-Unterstützung durch Mitarbeiter des ZDV."
Quellen: [8]

1973

Erstes "Kolloquium über die Anwendung der Elektronischen Datenverarbeitung in den Geisteswissenschaften"

1976-1978

Das Output eines Unterprogramms kann zum Input eines anderen Unterprogramms gemacht werden (erst ab 1976?)
Quellen: [2]

1976

Editor mit Zeige- und Austausche-Anweisungen für die Arbeit am Terminal (Schälkle)
Quellen: [3]
Programme zur Registererstellung
Quellen: [5]
TUSTEP-Arbeit an Rechnern mit Terminal und Festplatte
Quellen: [2]

1977

Definitive Umstellung von der Programmierung in FORTRAN auf die Nutzung von Grundbausteinen beim Benutzer
Quellen: [8]

Ausgereifte Versionen von VERGLEICHE und SORTIERE, noch unter anderen Namen: TXTVERGLEICH, TXTKORREKTUR, TXTSORTIERE
Quellen: [7]

1978

"TUSTEP" wird geboren
Quellen: [1]


Zu klärende Punkte


Nachweise

[1] Wilhelm Ott (?): Textdatenverarbeitung mit TUSTEP, http://www.uni-tuebingen.de/zdv/tustep/ti_hand2.html

[2] Friedrich Seck: TUSTEP in der Universitätsbibliothek Tübingen,  http://w210.ub.uni-tuebingen.de/dbt/volltexte/2003/826/html/festplatte/rundgang/pdf/seck2.pdf

[3] Friedrich Seck: E-Mail vom 24.06.2004 in der TUSTEP-Liste

[4] G. Giacomazzi: Notizen zu W.Otts Rückblick zu Anfang des TUSTEP-Hauptkurses Sept. 1999 in Tübingen

[5] Wilhelm Ott: Programme zur Erstellung von Indizes und Registern (9. Kolloquium: 14.2.1976)
http://www.uni-tuebingen.de/zdv/tustep/prot/prot9.html#ott

[6] Wilhelm Ott: Die Tübinger Satzprogramme (5. Kolloquium: 16.11.1974)
http://www.uni-tuebingen.de/zdv/tustep/prot/prot5.html#ott

[7] Wilhelm Ott: Vorhandene und geplante Programme des ZDV zur Auswertung von automatischem Vergleich mehrerer Textfassungen (12. Kolloquium: 2.7.1977)
http://www.uni-tuebingen.de/zdv/tustep/prot/prot12.html#ott

[8] Wilhelm Ott: 25 Jahre Literarische und Dokumentarische Datenverarbeitung an der Universität Tübingen: ein kurzer Rückblick (65. Kolloquium: 18.11.1995),
http://www.uni-tuebingen.de/zdv/tustep/prot/prot651-ott.html

Quellen (zu erschließen!)